Verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation
Was ist eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation?
Die verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation ist ein Behandlungskonzept für Patientinnen und Patienten, die neben der primären Erkrankung, die zur Rehabilitation geführt hat (z. B. eine Koronare Herzkrankheit), auch psychische Beeinträchtigungen wie Stress oder Erschöpfung erleben. Der Ansatz ergänzt die herkömmliche Rehabilitation um zusätzliche psychologische und bewegungstherapeutische Interventionen. Charakteristisch für die verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation ist das geschlossene Gruppenkonzept. Acht bis zwölf Patientinnen und Patienten, die zum gleichen Zeitpunkt anreisen, werden in den spezifischen verhaltensmedizinisch orientierten psychologischen und bewegungstherapeutischen Interventionen durchgängig gemeinsam behandelt.
Was für Vorteile bringt die verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation?
Studien bei Patientinnen und Patienten mit Muskel-Skelett-Erkrankungen haben bei den teilnehmenden Personen kurz- und mittelfristig geringere Depressivität und langfristig eine bessere Bewertung von Schmerzbewältigungsstrategien, Schmerzintensität und allgemeiner Gesundheit nach verhaltensmedizinisch orientierter statt herkömmlicher medizinischer Rehabilitation gezeigt. Eine von der Universität zu Lübeck durchgeführte Analyse konnte für die in der realen Versorgung implementierten orthopädischen verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitationsprogramme bestätigen, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer zehn Monate nach einer verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation über eine bessere subjektive Arbeitsfähigkeit, bessere körperliche Funktionsfähigkeit, bessere Selbstmanagementfähigkeiten, geringere Schmerzbeeinträchtigungen und geringere Angst-Vermeidungs-Überzeugungen als vergleichbare Personen berichteten, die eine herkömmliche orthopädische Rehabilitation erhielten.
Hilft der Ansatz auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Vergleichbar belastbare Studien aus der kardiologischen Rehabilitation gibt es bislang nicht. Mithilfe der Studie möchten wir prüfen, ob der Ansatz auch für Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen Vorteile bringt.